
1. Einleitung – Warum Zeitplanung alles entscheidet
Wer den Weg über eine Leihmutterschaft geht, beginnt kein Kurzprojekt.
Es ist eine emotionale, medizinische und rechtliche Reise, die Geduld verlangt.
Von der ersten Beratung bis zur Geburt vergehen im Durchschnitt 14 bis 20 Monate.
Einige schaffen es schneller, andere brauchen länger – je nach Land, Klinik und individuellen Umständen.
Im Jahr 2024 berichteten Reproduktionszentren, dass rund 63 % der internationalen Paare den Prozess in weniger als 18 Monaten abschließen konnten.
Doch wer ihn unterschätzt, erlebt Stress, statt Vorfreude.
2. Überblick über den Prozess – vom Wunsch bis zur Geburt
Eine Leihmutterschaft besteht aus vielen kleinen Etappen, die sich wie Zahnräder ineinandergreifen.
Der typische Ablauf umfasst:
- Entscheidung und Beratung
- medizinische Vorbereitung
- Auswahl einer Leihmutter
- rechtliche Absicherung
- IVF-Behandlung
- Schwangerschaft und Geburt
Zwischen dem ersten Beratungsgespräch und der Geburtsurkunde liegen meist zwischen 400 und 600 Tagen.
Die längste Phase ist die Schwangerschaft, doch auch vor der Befruchtung vergeht oft ein halbes Jahr.
3. Vorbereitungsphase – erste Beratung, Unterlagen, Entscheidungen
Alles beginnt mit der Entscheidung.
Die meisten Paare brauchen Wochen, um sich zu informieren, Programme zu vergleichen und Vertrauen zu einer Klinik aufzubauen.
In dieser Zeit werden Dokumente gesammelt: Pässe, Heiratsurkunde, medizinische Nachweise.
Je nach Land dauert die Vorbereitung 4 bis 8 Wochen.
Ein deutsches Paar startete im Januar 2023 und hatte bis Mitte März alle Unterlagen eingereicht.
Andere benötigen länger, weil Übersetzungen, Apostillen oder juristische Prüfungen mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Auch die psychologische Vorbereitung zählt.
Beratungsgespräche, Aufklärung über Risiken und finanzielle Planung sind Teil dieser ersten Etappe.
Ohne gute Vorbereitung kann sich alles verdoppeln.
4. Medizinische Voruntersuchungen und Tests
Bevor überhaupt eine Leihmutter ausgewählt wird, müssen die biologischen Eltern getestet werden.
Blutanalysen, genetische Diagnostik, Fruchtbarkeitstests und Ultraschall gehören dazu.
Diese Untersuchungen dauern im Durchschnitt 2 bis 4 Wochen.
In 85 % der Fälle wird die Frau hormonell vorbereitet, um Eizellen zu stimulieren.
Ein kompletter Stimulationszyklus dauert etwa 12 bis 14 Tage.
Nach der Eizellentnahme werden die Embryonen im Labor befruchtet – und einige Tage später tiefgefroren oder direkt transferiert.
Manchmal verzögert sich alles, weil die Hormonwerte nicht stabil sind.
Etwa 22 % aller Programme müssen den Transfer verschieben.
5. Auswahl der Leihmutter – Matching und Screening
Sobald die medizinischen Ergebnisse vorliegen, beginnt der nächste große Schritt – die Suche nach der passenden Leihmutter.
In der Ukraine oder Georgien dauert das Matching im Schnitt 3 bis 6 Wochen, in den USA kann es bis zu 4 Monate dauern.
Jede Bewerberin wird überprüft: gesundheitlich, psychologisch und sozial.
Das Screening umfasst rund 20 Punkte, darunter Alter (meist zwischen 21 und 36 Jahren), BMI, medizinische Vorgeschichte und Familienstand.
Nur etwa 18 % der Bewerberinnen werden am Ende akzeptiert.
Wenn die Wahl getroffen ist, findet oft ein Online-Gespräch zwischen Eltern und Leihmutter statt.
Viele beschreiben diesen Moment als emotional – es ist der Beginn einer besonderen Verbindung.
6. Vertragliche und rechtliche Vorbereitung
Bevor der medizinische Teil startet, werden Verträge erstellt.
Diese regeln Rechte, Pflichten, finanzielle Aspekte und den Ablauf nach der Geburt.
Je nach Land dauert die Vertragsphase 2 bis 5 Wochen, in manchen Fällen länger, wenn Übersetzungen oder notarielle Genehmigungen nötig sind.
Im Jahr 2023 verlängerte sich dieser Schritt bei rund 17 % der internationalen Fälle durch unvollständige Dokumente.
Ein gut aufgesetzter Vertrag ist entscheidend.
Er schützt beide Seiten – Eltern und Leihmutter – und legt fest, wer rechtlich verantwortlich ist.
7. IVF-Phase – Eizellentnahme, Befruchtung, Embryotransfer
Jetzt wird’s medizinisch:
Nach hormoneller Stimulation werden Eizellen entnommen und im Labor mit dem Sperma des Partners befruchtet.
Nach 3 bis 5 Tagen werden die besten Embryonen ausgewählt und zur Leihmutter transferiert.
Der eigentliche Embryotransfer dauert nur wenige Minuten, doch die Vorbereitung zieht sich über 4 bis 6 Wochen.
Die Erfolgsrate liegt laut medizinischen Daten bei rund 65 % pro Transferzyklus.
Wenn es beim ersten Versuch nicht klappt, folgt meist ein zweiter Versuch nach 6 bis 8 Wochen.
Etwa 30 % der Paare erreichen die Schwangerschaft erst im zweiten Zyklus.
8. Die Schwangerschaft selbst – Monat für Monat
Sobald der Schwangerschaftstest positiv ist, beginnt die längste, aber auch aufregendste Phase.
Die Schwangerschaft dauert – wie üblich – rund 38 bis 40 Wochen.
In dieser Zeit erfolgen regelmäßige Arztbesuche, Bluttests, Ultraschallkontrollen und Ernährungsberatung.
Viele Kliniken organisieren monatliche Updates oder Videoanrufe für die Eltern.
Ein Beispiel: Ein Paar startete im April 2022, der Transfer klappte im Mai, und im Februar 2023 hielten sie ihr Baby im Arm.
Zwischen Transfer und Geburt vergingen 280 Tage – exakt neun Monate plus Wartezeit.
Im Durchschnitt werden Babys zwischen der 38. und 39. Woche geboren.
9. Kommunikation und Kontrolle während der Schwangerschaft
In internationalen Programmen spielt Kommunikation eine große Rolle.
Regelmäßige Berichte und medizinische Updates halten die Eltern auf dem Laufenden.
Meist erhalten sie alle 4 bis 6 Wochen Informationen über Gewicht, Ultraschallbilder oder Laborwerte.
In 95 % der Programme gibt es feste Koordinatoren, die alles überwachen.
Ein Paar aus Köln erzählte, dass sie über 16 Videoanrufe während der Schwangerschaft hatten.
Dadurch fühlten sie sich nah, obwohl 1.500 Kilometer dazwischen lagen.
Diese emotionale Begleitung hilft nicht nur den Eltern, sondern auch der Leihmutter, weil Vertrauen entsteht.
10. Geburt und rechtliche Anerkennung
Nach der Geburt erfolgt die rechtliche Registrierung des Kindes.
In der Ukraine dauert das meist 3 bis 5 Tage, bis die Geburtsurkunde ausgestellt wird.
Darin stehen die Namen der genetischen Eltern, nicht die Leihmutter.
Danach folgt die Ausstellung der Reisedokumente oder Pässe – oft innerhalb von 2 bis 3 Wochen.
Einige Botschaften arbeiten schneller, andere langsamer.
Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Dauer von Geburt bis Heimreise bei 25 Tagen.
In dieser Zeit erledigen die Eltern alle Formalitäten und verbringen wertvolle Momente mit ihrem Neugeborenen.
11. Durchschnittliche Gesamtdauer in Zahlen
Addiert man alle Phasen, ergibt sich ein klarer Überblick:
| Phase | Dauer (ca.) |
| Vorbereitung & Beratung | 1–2 Monate |
| Medizinische Tests & Stimulation | 1 Monat |
| Auswahl & Verträge | 1–2 Monate |
| IVF & Embryotransfer | 1 Monat |
| Schwangerschaft | 9 Monate |
| Nachgeburt & Dokumente | 1 Monat |
Gesamtdauer: 13–16 Monate im Durchschnitt.
Schnellste dokumentierte Fälle dauern 11 Monate, längere bis zu 24 Monate.
Ein Paar, das 2021 begann, benötigte 17 Monate, während ein anderes den gesamten Prozess in 13 Monaten abschloss.
12. Unterschiede zwischen Ländern und Programmen
Je nach Zielort unterscheiden sich Zeitrahmen stark.
In den USA dauern Programme im Schnitt 18 bis 24 Monate, da die Auswahl der Leihmutter länger ist.
In der Ukraine liegen die Durchschnittswerte bei 14 bis 16 Monaten.
Griechenland braucht meist 16 bis 20 Monate, weil gerichtliche Genehmigungen vor Beginn erforderlich sind.
Diese Differenzen entstehen durch Bürokratie, medizinische Abläufe und kulturelle Faktoren.
Nach Angaben von https://leihmutterschaft-global.de/ beeinflussen vor allem drei Faktoren die Gesamtdauer: rechtliche Klarheit, Effizienz der Kliniken und Verfügbarkeit qualifizierter Leihmütter.
Während in Ländern mit klarer Gesetzeslage die Prozesse schneller ablaufen, verlängern fehlende juristische Strukturen den Zeitplan oft um mehrere Wochen.
Ein interessantes Detail: Zwischen 2018 und 2024 sank die durchschnittliche Gesamtdauer um 12 %, weil Abläufe digitalisiert und internationale Programme besser koordiniert wurden.
13. Häufige Verzögerungen und wie man sie vermeidet
Die häufigsten Ursachen für Zeitverlust sind fehlende Dokumente, langsame Übersetzungen oder unklare Kommunikation.
Auch medizinische Komplikationen können den Zeitrahmen verlängern.
Eine Studie zeigte, dass etwa 28 % der Paare durch organisatorische Probleme Verzögerungen von mehr als 6 Wochen hatten.
Wer dagegen frühzeitig plant, klare Ansprechpartner hat und regelmäßig überprüft, bleibt im Zeitplan.
Tipp: Wer alle Unterlagen bereits digitalisiert und doppelt geprüft einreicht, spart im Schnitt 3 Wochen.
14. Echte Beispiele – wie lange es bei Paaren wirklich dauert
Beispiel 1: Ein Paar aus Hamburg begann im Februar 2022. Nach zwei Monaten Vorbereitung startete die IVF im Mai. Der erste Transfer war erfolgreich, das Baby wurde im Januar 2023 geboren. Gesamtdauer: 11 Monate – ein Rekordwert.
Beispiel 2: Eine Familie aus Zürich benötigte 19 Monate. Zwei erfolglose Transfers, ein Vertrag musste neu aufgesetzt werden. Die Tochter kam im Dezember 2024 zur Welt.
Beispiel 3: Ein Paar aus Wien startete im Juni 2021 und schloss den gesamten Prozess nach 15 Monaten ab.
Diese Zahlen zeigen: Es gibt keinen festen Standard – aber eine klare Regel: Wer strukturiert bleibt, spart Monate.
15. Fazit – Geduld, Planung und Vertrauen
Eine Leihmutterschaft ist kein Sprint, sondern ein Weg mit vielen Etappen.
Vom ersten Formular bis zum ersten Schrei des Babys vergehen oft über ein Jahr.
Doch wer realistisch plant, geduldig bleibt und professionelle Unterstützung nutzt, wird belohnt.
Im Jahr 2025 dürfte die durchschnittliche Dauer dank besserer Kommunikation und digitaler Abläufe weiter sinken – auf etwa 12 bis 14 Monate.
Und wenn man bedenkt, dass nach hunderten Tagen Warten ein neues Leben beginnt, dann wird klar: Jeder einzelne Tag lohnt sich.